Ja, wir haben hier zur Zeit eine Situation…
welche investigative Arbeit von mir erfordert.
Nennt mich Elise, die Spezialermittlerin. 😉
Leider musste ich vergangene Woche feststellen,
dass wir jemanden in der Nachbarschaft haben,
der seinen Müll über unsere Tonne entsorgt.
Dabei handelt es sich um einen Wiederholungstäter.
Bereits in den vergangenen Monaten stellte ich in unregelmäßigen
Abständen fest, dass irgendein Nachbar am Abholtag morgens in der Früh,
wenn die Jalousien bei uns noch geschlossen sind,
die Gunst der Stunde und den freien Raum in der Tonne fuer sich nutzt.
Dieses mal wurde der Täter allerdings dreister
und stellte sowohl einen Karton zur Tonne und
schmiss ein groesseres Elektrogerät hinein.
Diese Frechheit allein brachte meinen Blutdruck bereits auf
einen durchschnittlich guten Wert.
Ich überlegte, welcher unserer Nachbarn der gemeine Dieb sein könnte.
[Nach kurzer Recherche im Internet, gilt dieses Vorgehen als „Service Theft“ (Service-Diebstahl)]
Meine ersten beiden Vermutungen gingen in die Richtung der neu zugezogenen Nachbarn.
Die haben alle ca. 1000 Kinder und demnach viel Müll – würde also auf der Hand liegen.
Allerdings ohne Beweismittel – keine Anklage!
Also, Handschuhe an und auf in die „fröhliche“ Mülluntersuchung.
So riss ich den einen Sack auf und als Erstes fand ich eine gut gefüllte Babywindel.
Mmmmh, dennoch ein „Danke schoen“ an die Nachbarin, dass sie die Windel
sorgfältig zugeklebt hatte, sonst hätte ich gleich in die Scheisse gegriffen.
(Sorry, fuer den Ausdruck aber schoen reden kann man diesen Aspekt nicht. )
Weiter wühlen war angesagt: ein Starbucks-Becher, Reklamezettel…ein Briefumschlag.
Ha – wo ein Umschlag ist, wird eventuell auch ein Brief zu finden sein…
Yepp, Bingo, zwar wurde er zerrissen, aber nicht klein genug fuer mich.
Eine Rechnung fuer…wow, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Unsere direkten Nachbarn nebenan, unauffällige und nette Leute.
That pis… me off!
Interessanter Weise verstaute die besagte Nachbarin gerade ihre Kids im Auto.
Und ich war kurz davor zu ihr rüberzugehen und ihr eine Kostprobe
des deutschen, impoliten Umganges mit diesen Dingen zu geben.
(z.B. „Wenn du nochmal deinen Müll bei uns in die Tonne schmeisst,
dann klatscht das hier…aber kein Beifall.“ oder so ähnlich)
Aber das macht man hier nicht!
Ich habe das Beweisstück erst einmal sichergestellt und im Gefrierbeutel verpackt.
Ausserdem fanden wir heraus, dass unsere Nachbarn gar keine Mülltonne besitzen.
Wo die (4 koepfige Familie inkl. Windelpupser) ihren Müll nun lagern,
wissen wir nicht, vermutlich aber in der Garage…yikes!
Wir haben uns zunächst entschieden den Tatort am Abholtag
der Müllabfuhr zu observieren, was ich gestern tat allerdings ohne Erfolg.
Wir hoffen, die Täterin in flagranti zu ertappen,
um sie dann zur Rede zu stellen und darauf hinzuweisen,
dass entweder unsere Rechnung zu 50% von ihnen mit übernommen wird
oder weitere Muelltonnen-Nutzungsverstoesse eingestellt werden.
(Natuerlich auf freundliche und polite Weise!!!)
Ein amerikanischer Kollege von NBK riet uns,
entweder eine Karte zu schreiben (das kennen wir ja schon s. hier)
oder bei der Müllabfuhr anzurufen, um die „Diebe“ zu melden.
Wir werden sehen, denn eigentlich sind es wirklich sympathische Leute
und wir möchten die bisherige gute Nachbarschaft gerne beibehalten.
Vielleicht hat sie es gesehen, wie ich ihren Müll durchsucht habe
und schämt sich jetzt und wird nicht noch einmal „straffällig“. Hoffnung darf man ja haben. 😉
Wenn sie smart ist, wickelt sie das nächste Mal ihre Briefe in die Windel ein.
In fremder Leute Kacke rumsuchen tue ich nämlich nicht, auch ich habe meine Grenzen. 😉