Flu shot im Supermarkt

Vor ca. 1 1/2 Wochen schaute ich mir die neuesten Angebote in der Werbung meines Stamm-Supermarktes an und wurde über einen Hinweis der dort ansässigen Pharmacy aufmerksam.

„Get your flu shot (Grippe-Impfung) at Publix Pharmacy, look for appointments near your Publix store under www. …“

Gesagt – getan, dass wollte ich natürlich genauer wissen und schaute auf die Website,
die mir zumindest schon mal den Impftermin und den Preis pro „Schuß“ verriet.
Um ganz sicher zu gehen, bin ich dann zu meiner Supermarkt-Apotheke hingefahren und habe nochmal nachgefragt, wie das denn genau funktioniert.
Antwort: „Keine der aufgelisteten Allergien haben, einfach vorbeikommen und $30 löhnen.“

Ich also am 11.10. um kurz vor „High Noon“ dort hin.
Da die Apotheke gleich rechts neben dem Eingang im Supermarkt ist, standen die Leute dort schon Schlange.
Für mich war zunächst wichtig, wie sieht es denn mit den Hygienevorschriften so aus,
wer impft da eigentlich und wie sieht das ganze Prozedere überhaupt aus.

Ich nahm mir dann ein Einkaufskörbchen und tat so als würde ich einkaufen,
um nicht allzu auffällig beim „glotzen“ zu sein.
Aber der nette Apotheker bemerkte mein „Fake-Einkaufen“ und guckte mich
genauso blöd an, wie ich ihn.
Peinlich!
Also dachte ich mir, wenn ich schon erwischt wurde beim doof gucken,
dann kann ich mich auch dort in der Reihe anstellen.
Weglaufen kann ich ja immer noch, wenn es zu schmuddelig wird.

Also stand ich dort zwischen Zeitschriften und Sonderangebote der Woche
und musste zunächst ein Formular ausfüllen, diverse Fragen beantworten (Allergien, Schwanger, Bluttransfusion, etc.) und mich dann mit meiner Unterschrift damit einverstanden erklären, dass der Apotheker mir die Spritze gibt.
Die Hygienevorschriften waren dann für mich akzeptabel und so setzte ich mich hin und musste schon mal schwer gegenatmen.

Mir gingen diverse Gedanken durch den Kopf:
Was ist das wirklich für ein Zeug, was man mir da spritzt?
Was ist wenn ich gleich umfalle und das Zeug nicht vertrage?
Ich liege dann wie ein Käfer auf dem Rücken am Boden und keine Sau versteht mich, weil ich vielleicht keine Luft mehr bekomme.
Die Gedanken wurden auch nicht besser, als der Apotheker während der Injektion sagte:
„Wenn sie in den nächsten Minuten Herzrasen, Atemnot oder ähnliches bekommen, melden sie sich bei mir.“

Ha, Ha, wie witzig, du Scherzkeks, wie soll ich das denn machen?
Ich liege irgendwo zwischen Joghurt und Marshmellows und soll dann zu dir robben, oder was?

Ich habe mich dann in der Tat noch einige Minuten im Supermarkt aufgehalten, weil mir einfiel,
dass die Feuerwehr auch gerade auf dem Parkplatz steht.
Und die würden mich dann bestimmt gerne retten.

Ich hatte natürlich keine Reaktion auf den Impfstoff, ausser das mir der Arm wehtat,
weil der Herr Apotheker die Spritze nach dem Einstich in 0,2 Sekunden in meinen Oberarm entleert hatte.

Das nächste Mal kann ich mich dann auch Tetanus und anderes impfen lassen.
Aber ich glaube, dass mache ich dann lieber in Deutschland.

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