Moselsteig Trier – Konz – Trier

Neugierig schauen wir auf die Mariensäule auf der anderen Seite der Mosel.
Diese Neugierde sollte nun befriedigt werden. Nachdem wir den Calmont gemeistert haben, sollte es heute eine „normale“ Tour werden. Einmal von Trier nach Konz (Moselsteig). Der ursprüngliche Plan war mit dem 9 Euro Ticket die Öffies von Konz nach Trier zu nehmen. Aber wie so oft sollte es auch hier anders kommen als vorab geplant. So ist das Leben; wie ne Pralinenschachtel, oder wie war das?

Der Anstieg von Trier zur Mariensäule sollte gefühlt nie enden. Warum suchen sich Flachlandtiroler wie wir immer Höhen, die höher sind als unsere gewohnten Deiche.
Oben angekommen, wurden wir mal wieder mit einem grandiosem Blick über Trier belohnt.

Nach der Mariensäule ging es erstmal „ebenerdig“ weiter und später Richtung Konz dann auch eher wieder abwärts.

Die Mariensäule
Kurze Regenpause

Während unserer Mittagspause wurden wir von einer netten Gruppe (Rentner) angesprochen, die einmal die Woche sich zum Wandern treffen. Hätten wir die richtigen Behältnisse dabei gehabt, wären wir zu einem Glas hiesigem Sekt eingeladen worden. Wirklich super nett und mit guten Wandertips wurden wir auch noch bedacht. So macht das Wandern echt Spass. Alle gut drauf und alle im Mindset irgendwie gleich.

Keine Pause ohne Schoko-Dog

In Konz dann angekommen, haben wir noch überlegt, die Bahn oder nicht. Wir haben uns gegen die Bahn entschieden und sind die 10km zurück nach Trier an der Mosel entlang gegangen. Leider ist der Abschnitt sterbenslangweilig und wir bereuten die Entscheidung relativ schnell. Aber egal, am Ende waren es dann doch wieder >30km, die am Ende mit nem geilen Burger belohnt wurden.

Der steilste Weinberg Europas…

…haben wir erst mitbekommen, als wir darüber im Hotel gelesen haben.

Urlaub, endlich nach 2 Jahren Corona-Urlaube auf der heimischen Terrasse.
Auf nach Trier, wir wollten in Deutschland bleiben und es sollte sich herausstellen, dass das ne gute Entscheidung war. Dazu aber mehr in einem späterem Beitrag. Unsere Idee Trier als „Basislager“ für geplante Wanderungen an der Mosel zu nutzen.
Unsere erste Wanderung hat @elise sich ausgedacht und entsprechend in Komoot geplant. Es sollte an eine der vielen Moselschleifen gehen und die Tour sollte unbedingt einen Weinberg beinhalten. Von Trier sind wir dann auf nach Bremm an der Mosel, knappe 50km entfernt von Trier.

Frohen Mutes sind wir los und der erste Anstieg erwies sich als steil, so dachten wir, aber da sollte noch mehr kommen. Hier gab es zumindest einen gut begehbaren Weg.

Da war Wegtechnisch die Welt noch in Ordnung, sollte sich am Ende dieses Weges aber schnell ändern.

So breit sollte die folgenden Abschnitte erstmal nicht mehr werden. Es fing an mit einer schmalen Treppe, aber da gab es noch einen Handlauf, welcher an der nächsten Biegung verschwand. Der Anstieg erwies sich als sehr steil am Hang und zu unsere Challenge auch noch sehr schmal. Es ging nur hintereinander und ganz vorsichtig weiter. Wir mussten oft im Hang stehen bleiben und nach Luft schnappen. Fotos haben wir auf diesem Abschnitt nicht gemacht, die volle Konzentration galt dem Pfad. Teilweise mussten wir uns an Baumwurzeln festhalten. Fehltritt war keine Option, der Hang war sehr steil und gebremst wird man nur durch Weinreben oder Bäume. Natürlich kam hier und da mal die Überlegung umdrehen oder weitergehen. Wir haben uns für das weitergehen entschieden, da uns der Weg zurück mehr Sorgen bereitete als der Weg nach oben.

Ein der wenigen „Schutzhütten“ am Hang.
Tlw. 30% Steigung, machmal auch etwas mehr!

Je höher wir kamen umso sensationeller war der Ausblick auf die Moselschleife. Einfach grandios. Der Mut, der Schweiss wurden am Gipfelkreuz entlohnt, aber nicht ohne eine letzte Challenge für uns Flachlandtiroler.

An der letzten Hütte vor dem Gipfelkreuz haben wir eine längere Pause gemacht, danach wollte Elise mal vorgehen. Ohne Scheiss der Pfad ware echt schmal und es ging rechts sehr weit, sehr steil nach unten, da bremst dich nur der eine oder andere Baum. Elise stockte und sagte:“Der Pfad ist nur noch so breit wie mein Fuss“ — shit… wir konnten auch nicht sehen, ob es so weitergeht oder der Pfad wieder „etwas breiter “ wird. Umdrehen war eine noch schlechtere Wahl. Also allen Mut zusammengenommen, ein wenig an das Bouldern erinnert und Oberkörper zum Hang und den kurzen Abschnitt gegen den Hang gelehnt auf Zehenspitzen absolviert. ALTER…was für ein Abenteuer. Zum Glück ging es nicht sehr weit so weiter und wir erreichten einen Pfad, der eher einer Autobahn für Wanderer glich. Stolz wie Bolle sind wir am Gipfelkreuz angekommen.

Ab dem Gipfelkreuz ging es gemächlich wieder Richtung Tal und zurück zum Auto. Alles was nun kam, war Piece of Cake
Es gibt sogar ganz in der Nähe zum Gipfelkreuz ein Parkplatz für die Weekend-Warriors…

Eine Info die wir neben der Tatsache, dass der Calmont der steilste Weinberg Europas ist erst später realisiert haben, ist, dass wir auch noch den Steilweg gewählt haben…Ja, manchmal ist es besser, erst später zu erfahren, was man da gemacht hat. Keine Ahnung, ob wir diese Wanderung gewählt hätten, wenn wir die Infos uns vorab besorgt hätten. Großes Fragezeichen.

Keine Pause ohne den legendären „Schoko-Dog“

Am Ende des Tages waren wir so was von Stolz und Happy diese Tour gemacht zu haben. Als wir im Hotel noch über die Eckdaten gelesen hatten, waren wir noch ein wenig mehr Stolz. Vielleicht auch etwas Naiv, vielleicht beginnt da auch erst das Abenteuer, dass dich aus deiner Komfortzone reisst.

Da oben waren wir und irgendwo da im Hang zwischen den Bäumen!

Prep Mammutmarsch – einmal um den Starnberger-See – >50km

Die Komoot-Community ist einfach großartig. Kaum habe ich die letzte Wanderung im Sack, kommen die Empfehlungen, was man als nächstes machen könnte. Einer dieser Empfehlungen habe ich nun die Stirn geboten.
Einmal um den Starnberger-See marschieren.

Gesagt getan und mal wieder Dank 9€ Ticket ging es mit den Öffies nach Starnberg. Der obligatorische Blick über den See Richtung Berge immer wieder schön.

Ich habe mich entschieden die Runde im Uhrzeigersinn zu gehen, was in Anbetracht der Wettervorhersage für mich am sinnvollsten war.
Dank der ganzen Villen der Reichen und Schönen ist man am Ostufer die meiste Zeit im Schatten unterwegs. Ich bin so gegen 08:00 Uhr aufgebrochen und geschätzt gegen Mittag an der Südspitze anzukommen.

Die Planung sollte aufgehen und gegen Mittag bin ich durch Seeshaupt gelatscht. Sonne, Sonne, Sonne. Zum Glück gibt es auch auf dem Westufer ein paar Passagen die Schatten spenden, aber die Sonne und die hohen Temperaturen haben mich dann doch etwas mürbe gemacht. Auch das muss man mal erfahren…alles für den Mammutmarsch…

Am Buchheim Museum ging es noch vorbei und über die Helios-Klinik wieder auf den Hauptpfad. Aufpassen die Klinik ist umzäunt und Komoot leitet einen Richtung Pforte, die verschlossen ist. Kleine De-Tour war notwendig um aus dem Gelände rauszukommen.

Nach 10:53 Std. waren die knapp 53km dann geschafft.
Da sieht man dann doch mal den Unterschied.
Auf dem Little Mammutmarsch in 2021 habe ich die 56km in 11 Std geschafft.
Bei der Hitze ging es dann doch nicht schneller…Lernkurve sage ich nur.

Nachtrag:
Was mir leider negativ aufgefallen ist…
Dem Menschen ist die Natur offensichtlich total egal wenn es darum geht seiner Erholungssucht nachzugehen. Es gibt ausgewiesene Badeplätze rund um den See. Klar ist doch, wenn das Wetter geil ist, sind die Plätze schnell voll. Darin liegt dann leider das Problem. Man hat ja ein „Anrecht auf Erholung“ und somit wird kostbare Natur niedergetrampelt, damit man seine Decke am See ausbreiten kann. Da werden Rückzugsgebiete der Tierwelt gestört, weil man mit seinem SUP unbedingt da im Schilf anlegen will. Ich hätte Kotzen wollen wenn mein Elektrolytehaushalt es zugelassen hätte.
Fridays For Future hat auch keiner kapiert. Da gehen die Kids auf die Strasse, fordern eine Zukunft für sich und nachfolgende Generationen, regen zum Umdenken an usw. Ich bin ein großer Unterstützer dieser Initiative.
Natürlich will man am See auch was Essen und Trinken, in ausgewiesenen Bereichen ist auch das Grillen erlaubt. Soll ja jeder seinen Spass haben. Aber warum muss man diesen ganzen abgepackten Scheiss mitschleppen und in der Natur verteilen. Warum muss es der Wegwerfgrill von der Tanke sein, der danach entsorgt oder liegen gelassen wird. Warum ignoriert man Biotope und läßt seinen Müll im Bachlauf einfach dorthin treiben. Ich kann es nicht verstehen und werde den Starnberger-See in der Tat zukünftig meiden. Da haben sehr viele, sehr viel immer noch nicht kapiert.

Sollte nicht nur für den Mammutmarsch gelten sondern Grundsätzlich, wenn wir uns in der Natur bewegen.

Prep Mammutmarsch — Seen-Tour 45km

Starnberg – Maisinger Schlucht – Kloster Andechs – Herrsching – G’Town

Mit der S-Bahn und 9€ Ticket sind Elise und ich auf nach Starnberg.
Von dort ging es dann durch die uns schon bekannte Maisinger Schlucht und im Anstieg zum Kloster Andechs.

Wetter war perfekt, nicht zu warm und kein Regen. Man muss auch mal Glück haben. Am Tag vorher hatte es noch g’schifft wie Sau.

Vom Kloster sind wir dann einen kleinen Trail Richtung Herrsching. Viel Modder. Leider hat mich die Schadenfreude doch etwas übermannt als ich die Sonntags-eBiker in ihren weissen Trikots hab kommen sehen, und die trotz Warnung sich auf den Modder-Trail gewagt haben. Gerne hätte ich den Anblick am Zielort gesehen, bleibt aber nur meiner Phantasie überlassen.

In Herrsching bzw. über Herrsching haben wir unsere „Mittagspause“ bei ca. km 19 gemacht. In Herrsching war dann auch der Drop-Off für Elise, damit sie wieder gut nach Hause kommt.

Elise hat dann mit mir den Weg vom Starnberger See zum Ammersee via Kloster Andechs gemeistert. Leider musste ich nun die restlichen 25-27 km alleine weiter. Stetig immer voran dank Komoot ging die Tour an Feldern, Wiesn und Auen vorbei — moment, das habe ich im Kopf immer gesummt…na, wer kennt den Gassenhauer noch?

Ich weiss nicht ob Komoot einen Vertrag mit den hiesigen Golfplätzen hat oder Bayern hat einfach so irre viele Golfplätze, aber es gab bisher keinen HomeRun oder Hike, der nicht irgendwie auf oder an einem Golfplatz vorbeiführte. Ich musste jedenfalls innerlich lachen als ich aus dem Forstweg direkt mit der Golfanlage rauskam.

Am Ende waren es dann 45km und ich war glücklich wieder zu Hause zu sein.

Thüringer Wald aber kein Rennsteig

Wenn wir schon einmal im wunderschönen Thüringen sind, wollten wir auch eine Wanderung im Thüringer Wald machen. Nachdem wir die 3 Burgen bestiegen haben, gelüstete es uns etwas nach Wasser.

In der Nähe von Frauenwald gibt es einen Speichersee der sich in einem Schwung gut umrunden lässt. Knappe 22km sollten es werden.
In Frauenwald gleich am Ortseingang gibt es einen größeren Parkplatz, von dem sich Sternförmig viele Abenteuer starten lassen. Als Muschelschubser war Wasser das Thema des Tages.

Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns. Es sah immer nach Regen aus, aber es kam nichts. Vom Parkplatz muss mann dann doch eine Weile gehen, vor allem abwärts, bis man am Speicher ist, dafür wird man dann mit tollen Aussichten verwöhnt. Auf einigen Bildern schaut es aus als wären es Fjorde. Einfach eine tolle Aussicht. Was uns super gefallen hat, mag auch an den >20km Gehweg liegen, wir waren fast alleine unterwegs. 2 Radfahrer haben wir getroffen. Einfach herrlich weitab von Mensch und Maschine, die Natur geniessen. So wie unsere ‚Mittagspause‘ mit Ausblick.

Am Ende der Runde mussten wir dann wieder aufwärts, und wie. Alter-Verwalter war das ein Anstieg. Sehr steil, sehr lang und…

… auch diese Anstrengung wurde sehr entlohnt. Der Ausblick ins Tal einfach traumhaft. Man sieht es an unserem Lachen, wir sehr der echt anstrengende Anstieg entlohnt wurde. Vor dem Genuss wurde hier ganz klar der Fleiss gesetzt. Eine Erkenntnis, die wir schon aus vielen Wanderungen mitgenommen haben.

Thüringen wir kommen wieder. Es hat einfach soviel Natur zu bieten.