That´s life on campus

Es ist Halbzeit am College.
Und ich bin überrascht, wie locker der Unterricht und
das Verhalten der Studenten gesehen wird.

Der Unterricht selbst, gestaltet sich wie folgt:
Wir haben eine Internetplattform (schimpft sich campuscruiser), wo die zusammengefassten
Texte von den jeweiligen Kapiteln unseres Lehrbuches als Download hinterlegt sind.
Sehr praktisch, denn wir müssen diese nur ausdrucken und zum Unterricht mitbringen.
Diese Texte enthalten Lücken und die fehlenden Wörter werden im Unterricht
von unserer Lehrerin genannt. Sie liest zum größten Teil nur die Texte vor
und gibt ein paar Zusatzinformationen.

Das fand ich schon etwas befremdend, aber ich verstehe jetzt auch, warum einige
meiner „Mitstudenten“den Unterricht des öfteren sausen lassen.
Theoretisch muß man nicht vor Ort sein, außer für die Abgabe der Hausarbeiten
oder wenn Tests geschrieben werden.

Während des Unterrichts soll nicht gegessen, getrunken oder mit dem Handy telefoniert
oder gesmst werden. Irgendwie interessiert das aber auch niemanden.
Auch Füße auf den Tisch legen, gehört zum „cozy“ Style in der Klasse.
Ein Mädel ist dabei, sie sitzt genau vor mir, die ist wirklich nicht besonders schlau.
Oder sagen wir es gerade heraus, sie hat nicht hier geschriehen,
als der liebe Gott die Intelligenz verteilt hat.

Letztens ging sie während des Unterrichts aus dem Klassenraum und war ungefähr
für 10 Minuten nicht mehr gesehen. Ihr Handy hatte sie auf ihrem Tisch liegen gelassen,
natürlich fing das Ding an zu klingeln. Es war selbstverständlich nicht auf lautlos eingestellt.
Alle schauten nun auf dieses Handy.
Unsere Lehrerin versuchte ihre Ausführungen zu beenden, was ihr deutlich schwer fiel.
Als die Dumpfbacke wieder auftauchte, fragte sie als erstes die Lehrerin:
„Hat mein Handy geklingelt?“ Sie bejahte es natürlich und Dumpfbacke meinte nur: „Ah, sorry!“

Ein weiterer Knüller war dann, als Missis Newton erwähnte, dass Leber
eine Nahrungsquelle für bestimmte Vitamine ist.
Dumpfbacke fragt: „Was denn für Leber? Also, Leber von Tieren?“
Hallo, was denn sonst, oder bist du mit Hannibal Lector verwandt?
Oder: „Wozu machen wir eigentlich die Hausaufgaben?
Machen wir die für sie (die Lehrerin) oder nur für uns?“
Missis Newton ganz polite: „Der Benefit ist auf jeden Fall für dich.“
Na ja, sie sorgt jedenfalls für Gesprächsstoff in der Klasse.

Die Tests verlaufen auch sehr simpel. Wir haben das Multiple choice system.
Wir bekommen einen extra Antwortzettel, der dann per Computer ausgelesen wird.
Die Noten finden wir dann vorab wieder auf der Internetplattform.
Das gefällt mir ganz gut.

Jetzt haben wir unser Abschlußprojekt bekommen.
Wir müssen eine Präsentation halten über einen Zeitungsartikel,
bei dem es natürlich um Ernährung geht.
Mal sehen, was das so wird.

Im allgemeinen kann ich nur sagen, dass alle Unis die ich hier schon gesehen habe,
inkl. meine, sehr gepflegt und sauber sind. Es gibt immer genügend Parkplätze und
die Klassenräume und Flurgänge sind genauso, wie man sie aus dem Fernsehen kennt.

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