Walnut Grove… da war doch was?
Richtig, da hat ja „Unsere kleine Farm“ gespielt
mit Laura Ingalls und der doofen Nelly Oleson.
Allerdings muß ich euch enttäuschen,
das „Laura Ingalls Walnut Grove“ liegt in Minnesota.
Wir haben uns eine sehr übersichtliche Plantage angeschaut,
die etwa 20 Autominuten von uns zu Hause entfernt liegt.
Mir ist zwar klar gewesen, dass die Plantage sicher nicht so eindrucksvoll sein würde
wie die Boone Hall Plantation, aber wir (Frau B. und ich)
waren erstaunt das sich diese kleine Farm überhaupt Plantage nennen darf.
Unser persönlicher Tour-Guide erklärte uns, dass diese Plantage
der Mindestgröße (3000+acre) entsprechen würde
und die Familie Moore (Plantagenbesitzer) auch Sklaven beschäftigte.
Diese beiden Kriterien mussten damals erfüllt werden, um sich Plantage nennen zu können.
Nein, das ist nicht der Tour-Guide, das ist Frau B.
Im Haus erklärte uns die gute Frau, dass alle Kinder
bis zum 7. Lebensjahr bei den Eltern im EG schliefen.
(Na schönen Dank auch. Die Familie Moore hatte 10 Kinder!)
Wenn sie das Alter erreicht hatten, durften die Kinder im OG schlafen,
da dann die Gefahr geringer war, dass sie vielleicht die Treppe nachts herunterfallen.
Bevor die Familie in das Plantagenhaus zog, wohnte sie in der Küche.
Die Küche ist bei vielen Plantagen ein Extra-Gebäude gewesen.
Die Plantagenbesitzer beugten somit mögliche Brände im Hauptgebäude vor.
Die Küche hatte damals keine Fenster, um sich vor Überfällen zu schützen
war lediglich eine kleine Luke vorhanden.
Interessant war die Information, dass die zweithöchste Todesursache
bei den Frauen „Tod durch verbrennen“ gewesen ist.
Die Frauen trugen lange Kleider und kochten am offenem Feuer,
so dass die Kleider schnell Feuer fingen.
Apropos Kleider:
Wenn man in seinem Plantagenhaus eingebaute Kleiderschränke und
u. a. auch Bücher vorweisen konnte, galt man als besonders wohlhabend.
Die Kleiderschränke wurden allerdings nie benutzt, da die Herrschaften
gar nicht so viele Kleider besassen.
Die Damen besassen lediglich 2 Kleider:
1 Kleid für die Kirche am Sonntag oder für Festtage,
das andere Kleid wurde an den übrigen Tagen getragen.
Und noch etwas ganz appetitliches:
Gebadet wurde 1x im Monat – in den Wintermonaten sogar noch seltener! 🙁
Ich möchte da gar nicht an die Geruchsbelästigung denken.
Die Menschen glaubten damals, dass zu viel Wasser der Haut schadet.
Kaltes Wasser zu trinken galt ebenfalls als krankmachend.
Aus diesem Grund sammelten sie das Wasser vor dem Haus in einem Brunnen,
um es dort von der Sonne erwärmen zu lassen.
(Es leben die Bakterien. Möchte nicht wissen, wie oft die Familie „flotten Otto“ hatte.)
Dieses Bild wollte der NBK im Blog haben… alter Westernfan.
Noch ein paar Impressionen…
Ein Gedanke zu „Walnut Grove Plantation [03.06.2008]“