„Du hast das Recht auf Nahrung, Kleidung, ‚Unterkunft‘ und medizinische Versorgung.
Alles andere was du bekommst gilt als Privileg.“
Alcatraz Gefängnis Regel Nummer 5, 1934
Das ist doch eine klare Aussage.
„The Rock“ ist ein absolutes Muss, wenn man in San Francisco ist.
Es ist jedoch sinnvoll, den Besuch im Voraus zu planen,
da die Touren oftmals fuer mehrere Tage ausgebucht sind.
Karten gibt es online unter http://www.alcatrazcruises.com/ oder am Pier 33.
Die Überfahrt dauert ca. 10 Minuten.
Es werden also keine Reisetabletten gegen Seekrankheit benötigt.
Gelegentlich gibt es Führungen durch Ranger,
grundsätzlich ist der Besuch eine Self-Guided Tour.
Alcatraz wurde u.a. von den Native Americans („Indians of All Tribes“) besetzt.
Hier sieht man den Wachturm und das Wachhaus.
Das Wachhaus ist das älteste Gebäude auf der Insel.
Alcatraz war ein Fort, bevor es als Gefängnis umfunktioniert wurde.
Es befanden sich zwei Gun Ports im Gebäude, um sich gegen Angriffe zu schützen.
Im Post Exchange hatten Soldaten und ihre Familien die Möglichkeit
Lebensmittel usw. zu kaufen.
Jedoch wurde das Gebäude später in das Officer’s Clubhouse
umfunktioniert, welches mit Bowlingbahn und Tanzfläche ausgestattet war.
Aber jetzt zum spannenderen Teil: Der Gefängnistrakt.
Let’s go inside!
Eine Audio-Tour führte uns durch das gesamte Gebäude
mit Originalstimmen und Anmerkungen von Gefängnisinsassen und Wärtern.
Teilweise wurden Szenen nachgestellt und das Ganze
wurde zu einem spannenden Hörspiel.
Die Duschen fuer die Häftlinge.
Jeder „Neuankömmling“ wurde nackig den Broadway entlang zu seiner Zelle gebracht.
Die anderen Häftlinge „begruessten“ diese mit Pfiffen, Klatschen und Zurufen.
Bei der Audio-Tour wurden wir von imaginären „Bewohnern“ Willkommen geheissen.
Insgesamt gibt es 4 Zellenbloecke A-D.
Allerdings wurden lediglich Block B und C (336 Zellen) fuer
die „allgemeinen Sträflinge“ benutzt, während Zellblock D der
abgesonderte Bereich fuer die widerspenstigen Insassen genutzt wurde.
Block D (The Sunset Strip)!
Die Sonderzellen fuer die Widerspenstigen.
Hier gab es zwar Fenster auf die man schauen konnte,
gleichzeitig war dieser Bereich der Kälteste und Windigste.
Isolierung war halt noch kein grosses Thema damals.
„Wenn du die grundsätzlichen Regeln und Gesetze nicht befolgst, kommst du in den Knast.
Befolgst du die Regeln im Knast nicht, kommst du nach Alcatraz.“
Name d. Häftlings unbekannt
Die Isolation („The Hole“) war fuer alle Straeflinge,
die ums Verrecken nicht gehorchen wollten.
Bis zu 8 Tage lang wurden die Häftlinge hier eingesperrt,
z. T. ohne Kleidung bei totaler Dunkelheit und extremer Kälte.
Die schlimmste Zelle hatte noch nicht einmal eine Toilette,
sondern lediglich ein Loch fuer die Notdurft.
Bei guter Führung gab es Privilegien, wie die Nutzung
der Bücherei und den Freigangshof.
(Auf dem Hof zog das wie auf ’ner Hallig.)
Persönliche Gegenstände in der Zelle zu besitzen,
war ebenfalls eine Vergünstigung, die man sich verdienen musste.
Einer der bekanntesten Ausbruchsversuche war 1934 – Battle of Alcatraz.
3 Insassen hatten sich Zugang zur Gun Gallery verschafft,
Wächter wurden überwältigt und so versuchten sie
über den Freigangshof die Flucht zu ergreifen, was allerdings fehlschlug.
Am Ende gab es Tote und Verletzte, die Marines wurden zur Unterstützung gerufen,
welche Granaten in den Zellenblock warfen.
Einmal im Monat durften die „Einsitzenden“ Besuch empfangen.
Der Kontroll- und Waechterraum mit Cola-Automat.
Von dort aus hatten wir einen tollen Blick auf San Francisco.
Der Leuchtturm ist natuerlich auch wichtig.
Schliesslich hat Nicholas Cage hier mit vollem Einsatz die Welt gerettet. 😉
1962 konnten 3 Häftlinge durch den Versorgungskorridor entfliehen.
Kopfatrappen in den Betten sorgten dafür, das ihre Flucht erst spät entdeckt wurde.
Vom Time Square (Eingangsbereich zu den Zellbloecken)
ging es in die Dining Hall und den Kuechenbereich.
Die Halle wurde auch „Gas Chamber“ genannt.
Dieses war der Bereich, wo die Häftlinge theoretisch
die Wärter in ihre Gewalt hätten bringen können.
Der Versuch wurde nur einmal gestartet und
lediglich der Pfiff durch die Trillerpfeife wies darauf hin,
dass bei weiterem Widerstand das Traenengas eingesetzt wird.
Und schon waren alle wieder „artig“.
Da die Kosten fuer den Erhalt des Gefängnisses zu hoch wurden
und sich der Zustand des Gebäudes stetig verschlechterte,
schloss man es am 21. Maerz 1963.
Hier noch ein paar Aussenansichten.
Fazit:
Ein absolut genialer Tag.
Geschichten und Informationen werden spannend weiter vermittelt
und erwecken Alcatraz in gewisser Weise wieder zum Leben.
„Bevor du nach Alcatraz kommst, hast du einen Namen.
In Alcatraz bist du nur noch eine Nummer.“
Name d. Häftlings unbekannt